Die Masterclass
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Kriege, Klimakrise, schwächelnde Schweizer Wirtschaft – das Jahr 2023 war und ist mit einigen Herausforderungen verbunden. Passend hierzu haben viele Menschen ein verstärktes Bedürfnis nach Sicherheit, auch in Gelddingen. Nicht wenige fragen sich: Wie komme ich verlustfrei durch diese Zeit? Wie schaffe ich es, mein Vermögen auch unter schwierigen Voraussetzungen zu mehren? Wie und wo habe ich Potenziale zum Geld sparen, ohne eine Einbusse an Lebensqualität zu erleiden? Mit allen diesen Dingen beschäftigt sich der heutige Artikel.

Wirksam Geld sparen

Fakt ist, Vermögensaufbau ist (auch) ein Sparvorgang. Und wer über ein regelmässiges Einkommen verfügt, das alle Grundbedürfnisse abdeckt und einen «Überschuss» abwirft, kann im Laufe der Jahre eine erhebliche Summe ansparen.

Was viele jedoch nicht bedenken: Es ist auch wichtig, «richtig» zu sparen! Was wiederum voraussetzt, dass man genau weiss, wie man spart und wann man spart. Im Internet finden sich hierzu zahlreiche Informationen. Doch welche sind wirklich wichtig, relevant und tatsächlich auf deine individuelle Lebenssituation zutreffend? Da wird die Sache schon wesentlich komplizierter.

Dieser Artikel befasst sich eingehend mit den unterschiedlichsten Aspekten des Sparens. Er klärt die Begrifflichkeiten. Zeigt auf, welche unterschiedlichen Sparmöglichkeiten es für dich gibt. Und informiert darüber, welche Sparpotentiale du hast. Bist du bereit? Schön. Dann kann es ja losgehen.

Was Geld sparen bedeutet. Und was nicht.

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Der Begriff «Sparen» ist im Deutschen nicht ohne Tücken. Denn er bedeutetet zweierlei – und zudem sehr Gegensätzliches.

Die verschiedenen Arten des Sparens

Zum einen gibt es das Sparen unter dem Vorzeichen «weniger», auch «einsparen» genannt. Wird eine Person beispielsweise arbeitslos, ist sie zuweilen gezwungen, weniger Geld auszugeben, weil insgesamt weniger zur Verfügung steht. Man spart sich beispielsweise einen Restaurantbesuch und kocht stattdessen selbst in der Hoffnung, das Lebensniveau insgesamt halten zu können. In diesem Zusammenhang gibt es dann noch die Bezeichnung «negative Ersparnisse». Davon ist immer dann die Rede, wenn eine Haushaltsverschuldung vorliegt oder das Nettovermögen im Minus liegt – ein Fall für die Schuldenberatung und nicht selten Ursache für tiefgreifende Einschnitte in die individuelle Lebensführung.

Die andere Form des Sparens steht unter dem Vorzeichen «mehr», auch «ansparen» genannt. In diesem Fall verfügt eine Person über mehr Geld, als sie ausgeben kann – und geht gleichzeitig daran, ein Vermögen zu bilden bzw. das bestehende Vermögen zu mehren. Letzteres geschieht also immer mit Absicht, und idealerweise sollte es auch einem konkreten Plan folgen. Denn Sparen heisst nicht einfach nur «Geld aufbewahren»! In der Realität zuweilen aber schon.

Der grösste und häufigste Fehler

«Es gibt ja eh keine Zinsen.» So denken viele, parkieren ihr Geld auf Sparkonten und begnügen sich in der Regel mit sehr niedrigen Renditen. Oder aber: «Ach, die paar Franken, das lohnt eh nicht.» Auch diese Leute parkieren ihr Geld auf Sparkonten – ohne sich wirklich im Klaren darüber zu sein, dass sich auch kleine Beträge im Laufe der Zeit zu grösseren Summen addieren.

Verstehst du? Der größte und häufigste Fehler vieler Menschen liegt darin, sich und ihr Sparpotential zu unterschätzen und/oder echte Alternativen zum klassischen Sparkonto gar nicht erst in Betracht zu ziehen. Hinzu kommt: Nicht wenige Personen verwechseln Sparen mit Investieren! Sie denken, dass Sparen automatisch immer auch mit Risiken verbunden ist, Geld also potentiell aufs Spiel gesetzt wird – ein Irrtum, auf den wir im Verlauf dieses Artikels noch näher eingehen werden.

Grundsätzlich gilt: Sparen im Sinne des Vermögensaufbaus sollte immer «positives» Sparen sein. Hierzu sollte ausschliesslich derjenige Betrag verwendet werden, der nach Abzug aller Ausgaben plus eines gewissen Puffers für «plötzliche Sonderausgaben» (z. B. ein kaputter Staubsauger) zur Verfügung steht – also «ungenutztes» Geld, das regelmässig fliesst und regelmässig angelegt werden kann.

Und das ist wahrlich kein banaler Gedanke. Denn etliche Personen glauben (oder vielmehr hoffen), ein Vermögen dadurch aufzubauen, indem sie eine bewusste Einbusse an Lebensqualität hinnehmen, sprich: Indem sie Geld ansparen, das streng genommen gar nicht «ungenutzt» ist. Von dieser Herangehensweise ist aber abzuraten.

Geld sparen versus Investieren

Sparen und Investieren, wie weiter oben bereits angedeutet, sind beides Schlüsselfaktoren zur Regelung der persönlichen Finanzen – und doch grundverschieden.

Denn Sparen bedeutet vor allem, Geld zugleich sicher und verfügbar anzulegen. Das heisst, man kann kurzfristig darauf zugreifen, wenn man es braucht. Und das Risiko eines Wertverlustes ist gering, zugleich aber auch der potentielle Ertrag.

Ein Investment hingegen ist mit wesentlich mehr und grösseren Risiken verbunden. Es ist in der Regel nicht jederzeit und auch nicht kurzfristig verfügbar, bietet aber ein wesentlich grösseres Potential für höhere Renditen. Hinzu kommt: Investitionen verfolgen nicht selten längerfristige Ziele, beispielsweise die Finanzierung der Ausbildung der Kinder oder einen finanziell gut gepolsterten Ruhestand. Die erstrebenswerte Langfristigkeit eines Investments hat zudem auch ganz handfeste Gründe. Denn Kursschwanken sind ganz normal. Sie hat es immer gegeben, es wird sie immer geben. Die damit verbundenen Risiken werden dadurch minimiert, indem man sein Investment erstens breit streut und zweitens über einen grösseren Zeitraum plant. Erst dadurch schlagen die Vorteile – über die Jahre gesehen – stetig steigender Kurse voll zu Buche.

Sparen beruht dem hingegen auf einer vergleichsweise kurzfristigen Strategie. Doch was ist besser, welche Form der Geldanlage sollte man anstreben?

Die Antwort lautet, dass man das nicht pauschal beantworten kann. Die Antwort lautet ebenfalls, dass das von vielen persönlichen Faktoren und Voraussetzungen abhängt. Um so wichtiger ist es, für sich selbst herauszufinden und zu verstehen, wann man sparen und wann man investieren sollte.

Die Vor- und Nachteile des Sparens

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Wie bei so vielen Dingen von grundsätzlicher Bedeutung gibt es auch beim Sparen kein eindeutiges «Ja» oder «Nein», sondern nur eine individuelle Abwägung von Vor- und Nachteilen als Grundlage zur Entscheidungsfindung.

Beginnen wir mit den Nachteilen.

Der wichtigste Grund, sich gegen das Sparen zu entscheiden, sind die in der Regel sehr niedrigen Erträge. Sparkonto? Klingt irgendwie angestaubt. Geld sparen? Klingt alles andere als sexy. Das führt dann aber wie weiter oben bereits angedeutet nicht selten dazu, dass Menschen, die ein Investment scheuen, ihr Geld auf dem klassischen Sparkonto «vergammeln» lassen und sich gar nicht erst auf die Suche nach lohnenswerteren Alternativen begeben – oft auch, wenn es ja nur «so wenig» ist, «weil sich das nicht loht» usw. Es lohnt sich aber doch! Wie wir noch später sehen werden.

Ein anderer Nachteil des Sparens ist die Tatsache, dass der Ertrag der Inflation zum Opfer fallen kann – gerade jetzt ist das Thema ja auch in der Schweiz aktuell. Klar, dieser Nachteil ist nicht wirklich von der Hand zu weisen. Aber gerade weil die Inflation ein aktuelles Thema ist, sollte die Suche nach einer möglichst attraktiven Sparanlage noch höhere Priorität haben – oder?!

Der dritte Faktor sind die so genannten Opportunitätskosten. Anders, als der Begriff suggeriert, handelt es sich hierbei nicht um Geld, das man bezahlt. Sondern um Geld, das einem durch die Nichtnutzung besserer Alternativen entgeht. Und diese auch Verzichtskosten genannten «Verluste» können sehr gross ausfallen! Nicht nur im Vergleich zu risikoreicheren, aber renditestärkeren Investments. Sondern gerade auch im Vergleich zu renditestärkeren Alternativen innerhalb der Kategorie Sparen.

Kommen wir nun zu den Vorteilen.

Zum einen ist es so, dass regelmässiges Sparen eine Art «Notfallfonds» aufbaut. Dadurch wird beispielsweise gewährleistet, dass man neben der ohnehin notwendigen «Grundreserve» (wir erwähnten weiter oben den Staubsauger) ist der Lage ist, stressfrei größere Investitionen wie z. B. eine Waschmaschine, ein neues Smartphone oder einen Urlaub vorzunehmen bzw. die damit verbundenen Ausgaben regelrecht zu planen.

Der zweite Vorteil ist das denkbar minimale Verlustrisiko. Anders gesagt: Das ins Sparen investierte Geld ist sehr sicher! Und durch die staatlich regulierten Einlagensicherungsfonds der Banken umso mehr.

Die ideale Sparquote

Wie wir bereits weiter oben erwähnt haben, sollte man nur dasjenige Geld sparen, das am Ende eines Monats nach Abzug aller Kosten und Ausgaben regelmässig und zuverlässig übrigbleibt. Aber geht es eventuell noch ein wenig genauer? Die Antwort lautet: Ja und nein.

Denn zum einen ist die Sache mit dem «übrigbleiben» immer auch individuell. Was genau heisst das? Und wie definiert man das? Zum anderen ist es so, dass die Berechnung einer idealen Sparquote ebenfalls gar nicht so einfach ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Denn unterschiedliche Einrichtungen und Institute ziehen unterschiedliche Parameter, Berechnungsgrundlangen und Berechnungsmethoden heran. So wenig es «die» Wahrheit gibt, so wenig gibt es «die» ideale Sparquote.

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Trotzdem gibt es gute Annäherungswerte! Und die Wahrheit, wie so oft, liegt nicht selten in der Mitte. Wir möchten dir daher den Sparzinsrechner von „ChooseFI“ empfehlen. Hier kannst du schnell und einfach die für dich ideale Sparquote ermitteln. Alternativ empfehlen wir dir den Rechner von „My Money Wizard“ – ein ebenso gutes Tool, das sich in den Details vom weiter oben genannten Rechner unterscheidet.

Die beste Methode zur Ermittlung Ihrer idealen Sparquote dürfte vermutlich die sein, beide Rechner zu verwenden und die Ergebnisse miteinander zu vergleichen. Und natürlich wirst du noch weitere Rechner im Internet finden! Wie gut oder schlecht diese sind, entzieht sich natürlich unserer Kenntnis. In diesem Zusammenhang nur zwei Tipps: Gib immer acht darauf, nicht an unseriöse Quellen zu geraten. Und vermeide es nach Möglichkeit, mehr als zwei Rechner miteinander zu vergleichen – andererseits besteht nämlich die Gefahr, dass du dich verzettelst und am Ende ratloser bist als zu Anfang.

Die richtige Bank

Bei der Wahl der richtigen Bank in Sachen Sparen darfst du gerne auf deinen Bauch hören – solltest aber auch den Kopf benutzen. Schliesslich geht es hier um Geld und Geldeswert!

Zudem solltest du zwischen irrationalen und rationalen Argumenten bei deiner Wahl unterscheiden. Das Argument «Bei der Bank XY war ich schon immer» ist zwar nachvollziehbar, versperrt aber auch auf eine sehr grundsätzliche Weise den Weg zu Alternativen. Das Argument «Ich lege grossen Wert auf persönliche Beratung» hingegeben solltest du ernst nehmen – und dich dann auf jeden Fall nicht für eine Bank entscheiden, bei der diese persönliche Betreuung komplett zu kurz kommt.

Die Sache ist doch die: Das «Ich» und «meine Bank» bilden idealerweise ein starkes Team über eine ganze Reihe von Jahren. Streng genommen denkt man zu wenig über das Thema nach, obwohl (oder vielleicht weil?) es eigentlich so wichtig ist. Hinzu kommt die Trägheit des Menschen! Ein nicht zu unterschätzender Faktor. Bei Investopedia findest du zahlreiche Kriterien und Hinweise, die dich bei der Wahl der für dich richtigen Bank unterstützen.

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Die wichtigsten Kriterien zur Wahl deiner Bank

Wichtig aus unserer Sicht ist es, über das reine Baugefühl hinaus auf ein paar sehr handfeste Punkte zu achten. Dazu gehören zum einen die anfallenden Bankgebühren und die angebotenen Zinssätze: Wie hoch sind die jeweils? Sind sie, gerade in der Kombination, wirklich attraktiv?

Noch wichtiger ist es, sich nicht von «masslosen» Zinsangeboten verlocken zu lassen und am Ende auf eine unseriöse Bank mit unseriösen Versprechungen hereinzufallen. Das Geldinstitut deiner Wahl sollte daher auf jeden Fall über eine FINMA Lizenz verfügen – so läufst du nicht Gefahr, dass sich dein Traum von guten Zinsen in einen Alptraum verwandelt.

Der dritte Punkt ist der, über das reine Sparen hinaus zu denken. Benötige ich eventuell noch ein Girokonto, jetzt gleich oder perspektivisch? Käme ein Investment eventuell auch oder zusätzlich für mich in Betracht? Die für dich richtige Bank deckt immer auch alle Optionen ab.

Und der letzte Punkt: Kann ich wirklich die Bank wechseln? Nach so vielen Jahren? Wird der Bankberater meines Vertrauens nicht enttäuscht sein, wenn ich das Geldinstitut wechsele?

Letzteres können wir natürlich nicht zu 100% Prozent ausschließen. Andererseits wird ein wirklich professioneller Bankberater dich nicht abhalten, die Bank zu wechseln – schließlich reden wir hier über Geschäftsbeziehungen. Anders gesagt: «Ich & meine Bank» ist keine Liebesheirat. Sondern ein Abkommen zum beiderseitigen Vorteil. Und je sympathischer, desto besser.

Das richtige Konto

Beim richtigen Sparkonto profitierst du von einem guten Mix aus niedrigen Gebühren und attraktiven Zinssätzen. Über den Hintergrund und die Bedeutung von Zins haben wir ja an anderer Stelle bereits ausführlich geschrieben. Solltest du dich eingehender für das Thema interessieren, kannst du den Artikel hier nachlesen.

Auch zum Thema Zins und Zinseszins gibt es einiges zu sagen. Falls du tiefergehende Informationen zu diesem Thema suchst, empfehlen wir dir daher folgenden Artikel: Zinseszins – Lass dein Geld für dich arbeiten

Insgesamt gibt es natürlich ein weites Spektrum unterschiedlicher Sparkonten zu unterschiedlichen Konditionen. Beispielsweise gibt es Konten, die zwar relativ hohe Zinssätze bieten, dafür aber den (freien) Zugang auf dein Geld einschränken. Andere Konten bieten attraktive Gebühren, kombinieren das Angebot jedoch mit einem Nullzins. Wieder andere Banken bieten gute Konditionen und attraktive Zinsen, aber keinerlei Beratung. Welches ist das für dich beste Modell?

Wir raten dir, eine Prioritätenliste zu erstellen und diese in Ihre Entscheidung einzubeziehen. Und eine solide Bank, die niedrige Gebühren verlangt, attraktive Zinsen bietet und dich zudem auch noch persönlich berät, kann eigentlich nicht falsch sein, findest du nicht?

5 Kurztipps zum Thema Sparen

  1. Erfasse deine Ausgaben.
  2. Kalkuliere ein Spar-Budget.
  3. Definiere kurzfristige und langfristige Sparziele.
  4. Spare für dich und deine Ziele.
  5. Sparen bei der richtigen Bank mit dem richtigen Konto und einem guten Ertrag.

Zusammenfassung

Sparen ist klassisch, aber auch zielführend. Es lohnt sich, birgt aber kaum Risiken. Es ist besser als sein Ruf und rechnet sich – in kleinen Schritten, und im Gegensatz zum Investment jederzeit (auch) kurzfristig verfügbar. Denk mal übers Sparen nach! Und wenn du Fragen hast, frag uns einfach.

Über den Autor

Angetrieben von dem Bedürfnis nach Klarheit und Einfachheit in allen vermögensrelevanten Dingen, arbeitet das i-vest Team eng mit erfahrenen Finanzexperten und Beratern zusammen, um tiefer in die Welt der Finanzen, des Investierens und des Vermögens einzutauchen und sie für Dich relevanter zu machen.

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