Jeder kennt Tipps und Tricks, um die eigenen negativen Auswirkungen auf Gesellschaft und Planeten einzugrenzen oder zu verringern: Recycling, Bio- oder lokale Produkte kaufen, saisonal einkaufen usw.
Die Kommission der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung definiert nachhaltige Entwicklung als eine Art des Konsums, die unsere Bedürfnisse in der Gegenwart befriedigt, ohne dadurch Gefahr zu laufen, dass künftigen Generationen dies versagt bleibt.
Aber abgesehen von unseren bewussten Entscheidungen gibt es immer noch Grauzonen in unserem Budget – selbst bei dem, was wir am besten unter Kontrolle zu haben glauben: unseren Einnahmen und Ausgaben.
Ausgaben für Wohnen und Energie
In der Schweiz kann allein schon die Wohnungssuche zu einer sehr schwierigen Angelegenheit werden. Unter solchen Umständen hat es dann für viele nicht unbedingt Priorität, sich über die potenziellen Treibhausgas-Emissionen der zukünftigen Wohnung Gedanken zu machen.
Wenn man sich jedoch die Statistiken ansieht, könnte Deine Wohnung eine der Grauzonen in Deinem Budget sein:
- 62 % der Gebäude in der Schweiz wurden vor den 1980er-Jahren gebaut. Sie werden also grösstenteils mit Öl und Gas beheizt.
- 58 % der Häuser sind schlecht isoliert.
Wenn Du diese beiden Faktoren zusammenzählst, lautet die Bilanz, dass der Schweizer Gebäudebestand für fast ein Viertel der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich ist.
Säulen der Altersvorsorge
Etwa 15,2 % unseres Bruttoeinkommens werden jeden Monat in die erste oder zweite Säule überwiesen. Das soziale Ziel dessen ist lobenswert: allen Schweizer Arbeitnehmern eine Mindestrente oder eine Rente im Falle eines Unfalls zu ermöglichen.
Allerdings werden diese Gelder heute von Pensionskassen verwaltet, die eine sehr standardisierte und regulierte Anlagepolitik verfolgen. Sie investieren hauptsächlich in Aktien, Anleihen und Immobilien.
Diese Pensionskassen verwalten über eine Billion in Vermögenswerten, was ihnen einen grossen Einfluss auf die Schweizer Wirtschaft verleiht. Leider sind Nachhaltigkeit und Auswirkungen ihrer Investitionen nicht immer ihr Hauptanliegen. Einige von ihnen bemühen sich jedoch, ESG-Faktoren in ihre Investitionsentscheidungen einzubeziehen.
Für ihre Entscheidungen können mehrere Argumente angeführt werden: die Pflicht zur Rendite, Misstrauen gegenüber Impact Investments, der regulatorische Rahmen usw.
Ersparnisse
Der letzte Graubereich in Deinem Budget: das Sparen.
Etwa 14,7 % des Bruttoeinkommens eines durchschnittlichen Schweizer Haushalts „schläft“ auf einem Bankkonto. Nun, schlafen ist eine Metapher. Tatsächlich ermutigen Banken Sparer normalerweise dazu, ihr Geld arbeiten zu lassen und sind ziemlich erfinderisch, wenn es darum geht, nachhaltige Lösungen anzubieten. Aber was passiert mit unserem Geld, das nicht in diese nachhaltigen Lösungen fliesst?
Diese Einlagen werden von der Bank verwendet, um ihre Aktivitäten, Finanzierungen und Investitionen zu finanzieren. Leider ist nicht immer klar, ob diese Aktivitäten nachhaltig sind… Eine vom WWF veröffentlichte Studie zeigt in der Tat, dass die meisten Akteure in der Schweiz in dieser Frage der Nachhaltigkeit hinterherhinken.
Aber welche Lösung(en) gibt es dann?
In Nachhaltigkeit oder Impact Investing zu investieren, biologisch, lokal und saisonal zu essen oder mit dem Fahrrad ins Büro zu fahren, sind gute Ansätze, um unsere Auswirkungen auf die Umwelt zu mindern und zu versuchen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Es gibt vier Möglichkeiten, die Du in Betracht ziehen kannst, um zu versuchen, die Kontrolle wiederzuerlangen und einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und den Planeten zu haben
Aber wenn Du Dein gesamtes Budget genauer anschaust, kann es immer noch Blindstellen geben, wie zum Beispiel Sparen, Altersvorsorge oder Wohnen. Wenn Du einen Schritt weitergehen möchtest, können die Lösungen schnell kompliziert werden.
Es gibt vier Möglichkeiten, die Du in Betracht ziehen kannst, um zu versuchen, die Kontrolle wiederzuerlangen und einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und den Planeten zu haben:
1. Interessiere Dich für den Jahresbericht, der von den Pensionskassen veröffentlicht wird.
2. Nimm an den Generalversammlungen der Pensionskassen teil.
3. Informiere Dich über die Aktivitäten Deiner Bank, um zu überprüfen, wie Dein Geld verwendet wird: Einige Banken und NGOs veröffentlichen Berichte über ihre Aktivitäten. Es gibt auch ESG-Rating-Agenturen, die Dir weitere Informationen dazu geben können.
4. Äussere Deine Meinung bei Abstimmungen.
Das Wichtigste: Jeder kann etwas verändern.