Die Masterclass
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reflection of a couple in the window of a shop during black friday sales

von Lilli Kahana

Chef Redakteurin i-vest

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Thank God it’s Friday, werden sich heute viele denken. Denn wieder einmal laden Sonderangebote und vermeintlich niedrige Preise zum organisierten Konsumexzess ein. Fast alle Verkäufer werden diese jährliche Gelegenheit nutzen, um die Sales anzukurbeln – von kleinen Boutiquen über große Einkaufszentren bis hin zu Amazon.

Der Black Friday ist ursprünglich in den USA als One-Day-Only-Aktion im stationären Handel entstanden und hat sich zu Beginn unseres Jahrhunderts in der Schweiz etabliert. Und er wächst: Wir sind inzwischen bei der Black Friday Week angekommen, inklusive Cyber Monday. Ganze Branchen setzen bei der Abstimmung ihrer Marketingmaßnahmen auf dieses Event. Schließlich ist es die Phase kurz vor Weihnachten, die für Verkäufer entscheidend ist. Und viele Verbraucher teilen ihre Begeisterung – manche sehen dem diesjährigen geplanten Einkaufsrausch sogar mit mehr Vorfreude entgegen als dem Fest der Liebe.

Der Dissens nimmt jedoch zu: Eine DemoSCOPE-Umfrage aus dem Jahr 2020 ergab, dass jeder zweite Schweizer den Black Friday abschaffen würde, wenn er könnte.

„Buy Nothing Day“, ein Protesttag, an dem sich die Teilnehmenden verpflichten, 24 Stunden lang nichts zu kaufen, um auf die negativen ökologischen, sozialen und politischen Folgen des übermässigen Konsums aufmerksam zu machen.

Und es stellt sich heraus, dass es auch einen anderen Weg gibt: „Buy Nothing Day“, ein Protesttag, an dem sich die Teilnehmenden verpflichten, 24 Stunden lang nichts zu kaufen, um auf die negativen ökologischen, sozialen und politischen Folgen des übermässigen Konsums aufmerksam zu machen.

In den USA findet er am letzten Freitag im November statt, also am Black Friday – in Europa am letzten Samstag. Obwohl er bereits 1992 vom kanadischen Künstler Ted Dave erfunden wurde, ist der Buy Nothing Day in der Schweiz noch weitgehend unbekannt. Aber auch hier hat er das Potenzial, immer beliebter zu werden: Mit dem Ziel, ein bewusstes, nachhaltiges Verhalten jedes Einzelnen zu fördern, passt er perfekt in unsere Ära der Fridays for Future.

Doch gibt es auch einen moderateren Weg, auf Konsum zu verzichten – ein „glückliches Medium“ zwischen Kaufen und Nicht-Kaufen?

Eine weitere sinnvolle Möglichkeit, Dein Geld am Black Friday einzusetzen, besteht darin, in Unternehmen zu investieren, die Deine Werte teilen: Impact Investing ermöglicht es, gleichzeitig für Veränderung und Wohlstand zu sorgen.

Ja – wenn Du Dich auf lokale Unternehmen konzentrierst, die sich für Nachhaltigkeit und eine ethische Produktion einsetzen. Solche Unternehmen zu unterstützen, ist wahrscheinlich der beste Weg, ohne Schuldgefühle einzukaufen.
Hier sind unsere Favoriten für den Einstieg:

  • Livegreen wurde gegründet, um Furoshiki in der Schweiz einzuführen: Die einfachen, kreativen und nachhaltigen Einwickeltücher eignen sich ideal zum Einpacken von Weihnachtsgeschenken und sind auch selbst ein schönes Geschenk.
  • Swissoja: Die Genfer Pioniere in Sachen Bio-Tofu und Sojaprodukten, die seit 1977 köstliche und nahrhafte Optionen wie Tofu, Spieße, Burger, Sojadrinks und Okara kreieren. Lies hier das Interview, das wir vor einigen Monaten mit ihnen geführt haben!
  • Cadesio: Cadesio, gegründet 2019, verbindet die Kunst der Schokoladenherstellung mit einer Leidenschaft für sozialen Wandel. Mit ihrer Palette von neun einzigartigen Schokoladensorten, jede mit ihrer eigenen Geschichte und Grundlage, streben sie danach, Hoffnung zu verbreiten und gesellschaftliche Veränderungen zu inspirieren.

Eine weitere sinnvolle Möglichkeit, am Black Friday Geld in die Hand zu nehmen, ist, in Unternehmen zu investieren, die Deine Werte teilen: Impact Investing ermöglicht es, gleichzeitig für Veränderung und Wohlstand zu sorgen – was sich mindestens so gut anfühlen kann wie eine herkömmliche Shoppingtour.

Für welchen Weg Du Dich auch entscheidest, hier ist unser Fazit: Während viele heute stundenlang durch die Kaufhäuser ziehen oder im Internet nach Schnäppchen suchen werden, könntest Du richtig sparen: Zeit, Nerven und letztlich Geld. – Oder, wenn Du doch gerne einkaufst, achte einfach darauf, dass Du es am richtigen Ort tust.

Über den Autor

Lilli ist eine in Berlin lebende Kreativstrategin und Autorin. Sie hat Kampagnen und Strategien für Marken wie Mercedes-Benz, Volkswagen und Jägermeister entwickelt. Wenn sie nicht gerade liest, trainiert sie ihre zwei verrückten Leopardenkatzen. Seit 2021 ist sie als Autorin und Redakteurin im i-vest Team tätig.

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