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Was ist der Kern der Anlagephilosophie einer Bank? Und was genau ist eigentlich die Anlagephilosophie einer Bank – und warum sollte man sich dafür interessieren? Wir haben Victor Cianni, Chief Investment Officer bei Alpian, zu diesem Thema befragt, um mehr über die Anlagephilosophie von Alpian zu erfahren und zu ergründen, warum konstruktive und klare Gespräche unerlässlich sind, um Menschen auf ihrem Weg zu finanziellem Wohlbefinden zu begleiten. 

Victor Cianni

Wie würdest du deine Rolle als Chief Investment Officer bei Alpian beschreiben? Inwiefern hat deine Rolle mit dem Aufbau einer Bank zu tun? 

„Chief Investment Officer“ ist ein ziemlich pompöser Titel für eine eigentlich recht simple Sache: Meine Aufgabe ist es, die Entwicklung aller Investment-Lösungen, die Alpian anbieten wird, zu überwachen. Und hinter mir steht ein ganzes Ökosystem. Zum einen ein wirklich talentiertes Team. Ich bin stolz darauf, mit diesem Team zusammenzuarbeiten. Zum anderen eine ganze Reihe von Hilfsmitteln, die wir intern entwickelt haben und die uns dabei helfen, bessere Entscheidungen zu treffen. Und ausserdem können wir auf ein Netzwerk von Vermögensverwaltern zurückgreifen, mit denen wir eng zusammenarbeiten. Anlagen sind ein wesentlicher Bestandteil einer Bankgeschäftsbeziehung, und sie müssen jederzeit so getätigt werden, dass sich die Kunden damit wohl fühlen. 

Kannst du uns verraten, wie du in die Welt der Investitionen eingestiegen bist? 

Ganz furchtbar (lacht)! Im Jahr 2007 begann ich meine berufliche Laufbahn, nur wenige Monate vor einer der schlimmsten Finanzkrisen in der Geschichte der Finanzmärkte. Ich bin in einer ganz anderen Welt gelandet. Zu dieser Zeit suchte die Finanzindustrie nach jungen Ingenieuren mit Informatikhintergrund – und ich war fasziniert von den komplexen Systemen der Finanzmärkte. 

Was ich kurz darauf erlebte, war brutal. Die Reaktionen des Marktes, wie auch die Reaktionen der Menschen, alles hatte sich verschlechtert. Aber man lernt schnell, dass die Wirtschaft nicht so schematisch ist, wie sie in Wirtschaftsbüchern beschrieben wird: sie ist ein lebendiger Prozess.  

Und diese Lektion war unbezahlbar. Ich habe dabei gelernt, wie ein Immobilienboom in den USA den Zusammenbruch eines Finanzsystems in Island verursachen kann. Dies hat meine Sicht auf die Welt der Investitionen geprägt. Rückblickend würde ich diese erste Erfahrung gegen nichts eintauschen wollen.  

Häufig beginnen wir finanzielle Diskussionen mit dem Thema Produkte. Viele Kunden fragen die Anlageexperten: „Was soll ich kaufen?“, und die Experten preisen daraufhin die neuesten Finanzprodukte an, die sie auf Lager haben.

Was hat dich dazu bewogen, bei Alpian einzusteigen? 

Es ist ein grossartiges Projekt, das von grossartigen Leuten umgesetzt wird. Und das zeigte sich bereits bei meinem ersten Vorstellungsgespräch. Die erste Frage, die mir gestellt wurde, war: „Wie würdest du die Dinge angehen?“ 

Damals wusste ich es noch nicht, doch ich habe bereits an diesem Tag angefangen, für Alpian zu arbeiten. Wir haben hier wirklich die Möglichkeit, die Dinge anders anzugehen – und das jeden Tag aufs Neue. Ich liebe es einfach, es ist so, als würde ich meinen Beruf komplett neu erlernen. 

Was unterscheidet Alpian von konventionellen Banken auf dem Markt? 

Die Sorgfalt, mit der wir unsere Interessen mit denen unserer Kunden in Einklang bringen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich die Bank aufbaue, die ich selbst gerne hätte, und dieses Gefühl teilen viele meiner Kollegen mit mir. Es ist eine Bank, die sich um mich kümmert und die bequem in meine Hosentasche passt. 

Wie verlief dein bisheriger Weg bei Alpian, seit du dort angefangen hast? 

Sehr angenehm. Es gibt, wie in jedem Unternehmen, gute und weniger gute Tage, aber jeder Tag ist anders und das macht den Unterschied. Mehr kann ich mir im Moment nicht wünschen. 

Wie ist die Anlagephilosophie von Alpian entstanden? Kannst du uns etwas mehr darüber erzählen, was genau das ist, und warum es für eine Bank wichtig ist, eine Anlagephilosophie zu haben? 

Häufig beginnen wir finanzielle Diskussionen mit dem Thema Produkte. Viele Kunden fragen die Anlageexperten: „Was soll ich kaufen?“, und die Experten preisen daraufhin die neuesten Finanzprodukte an, die sie auf Lager haben. Dabei kommt am Ende meist nichts Gutes heraus. Der Bankensektor ist wohl einer der wenigen Wirtschaftszweige, in den Diskussionen dieser Art vorkommen. Ich meine, stell dir vor du gehst in eine Drogerie und fragst den Verkäufer, was du kaufen sollst.  

Besser ist es, Finanzgespräche zu beginnen, indem man die Grundlagen für einen konstruktiven Dialog schafft. Unsere Anlagephilosophie spiegelt unsere Sichtweise auf die Anlagewelt wider. Sie besteht aus einer Reihe von Grundsätzen, die unser Denken und Handeln bestimmen. Wir geben sie gerne weiter, diskutieren darüber und vergleichen sie mit den Ansichten unserer Kunden. Sobald wir uns geeinigt haben, beginnen wir damit, die Möglichkeiten zu besprechen. 

Wir haben unsere Philosophie auch so konzipiert, dass Menschen, die neu in der Investmentwelt sind oder sich gerade ihre eigene Philosophie erarbeiten, sich daran orientieren können. Diese Grundsätze haben sich bewährt und sollen dazu beitragen, eine Reihe kostspieliger finanzieller Fehler zu vermeiden. 

Der Aufschwung von Kryptowährungen oder NFTs hat nun auch jüngere Menschen in die Investmentwelt gebracht. Was würdest du denjenigen mit auf den Weg geben, die zum ersten Mal mit Kryptos und NFTs in die Welt der Geldanlage eintauchen? 

Jede finanzielle Reise beginnt irgendwo. Es ist von Person zu Person – sowie von Generation zu Generation unterschiedlich. Für einige beginnt es mit Eigenkapital (Unternehmen), für andere mit Immobilien. Und für viele sind es heutzutage Kryptowährungen und NFTs. 

Mit der Zeit eignen sich die einen spezielle Kenntnisse an, während die anderen ihren Anlagehorizont erweitern. Ich selbst betrachte mich als Makroinvestor und liebe es, neue Anlagemöglichkeiten zu entdecken. 

Ich glaube nicht, dass der Einstiegspunkt eine Rolle spielt, aber wenn ich einen Rat geben darf, dann ist es der folgende: Welchen Weg auch immer du wählst, schau hinter die Fassade. Entweder, indem du dir ein umfassendes Wissen über die Anlagen aneignest, in die du investierst, oder indem du dein Wissen auf andere Anlagekategorien ausweitest. Es gibt beispielsweise viele Ähnlichkeiten zwischen den einzelnen Finanzinstrumenten. Was heute im Bereich Krypto/NFT geschieht, hat es in gewissem Umfang auch schon in anderen Anlagekategorien gegeben. In jedem Fall sollte man langfristig nicht an der Oberfläche bleiben, sondern tiefer graben.  

Die meisten der heute angebotenen Inhalte sind entweder kostenpflichtig oder kostenlos – aber dafür parteiisch (z. B. Brokerfirmen, die den Handel fördern wollen). 

Du hast dein Wissen über die Finanzwelt mit Leidenschaft an Menschen unterschiedlicher Kompetenzniveaus weitergegeben. Was motiviert dich als einer der Hauptakteure von i-vest dazu, den Menschen kostenlosen Zugang zu Finanzwissen zu ermöglichen? 

Als ich meine Karriere vor 15 Jahren begann, kam ich aus einer anderen Branche. Ich bin gelernter Bioinformatiker. Bei der Arbeit habe ich sehr viel über die Finanzwelt gelernt. Ich musste mich auf verschiedene Informationsquellen stützen, um mehr zu erfahren: Bücher (ich habe wahrscheinlich Hunderte von Büchern gelesen), Gespräche mit Fachleuten, Zeitungen, Finanzmessen und Konferenzen. Allerdings waren die 2007 verfügbaren Inhalte nicht wirklich für den Durchschnittsbürger geschrieben. Ich wünschte, ich hätte eine einzige Bildungsplattform gehabt, als ich damals anfing. Heute bin ich an der Reihe, meine Erfahrungen weiterzugeben, auch wenn ich selbst noch viel zu lernen habe. 

Ausserdem möchte ich zwei Dinge anmerken: Erstens ist Investieren zwar eine Sache, die man in der Praxis lernt, aber praktische Tipps erleichtern einem den Einstieg ungemein. Zweitens sind die meisten der heute angebotenen Inhalte entweder kostenpflichtig oder kostenlos – aber dafür parteiisch (z. B. Brokerfirmen, die den Handel fördern wollen). 

Es wird Zeit für kostenlose Qualitätsinhalte, die ohne Haken daherkommen. Und genau das ist heutzutage meine Motivation. 

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Haftungsausschluss:
Der Inhalt jedes Beitrags auf dieser Website dient nur zu Infomationszwecken.
Alpian wird seine Produkte und Dienstleistungen kurz nach Inkrafttreten seiner Banklizenz auf den Markt bringen und im dritten Quartal 2022 für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Über den Autor

Victoria ist Social-Media-Managerin und Content-Autorin aus Berlin. In den letzten fünf Jahren hat sie einen Blog geschrieben und geführt, in dem sie Bücher, Filme und Rezepte rezensiert. Seit 2021 gehört sie zum i-vest-Team und schreibt sowohl für die i-vest-Website als auch für die i-vest-Social-Media-Accounts.

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