Die Masterclass
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Die Welt des Private Banking war nicht immer für alle zugänglich. Traditionell haben sich die Privatbanken an eine sehr exklusive Kundschaft gewandt. Konkret handelt es sich um vermögende Personen (mit einem investierbaren Vermögen von einer Million Franken oder mehr).

Aber was genau ist Private Banking? Wie unterscheidet es sich vom normalen Bankgeschäft? Was macht es so interessant? Und wie könnte es in Zukunft auch für Dich verfügbar sein?

Was ist Private Banking?

Private Banking ist so privat, dass kaum jemand mit einem „normalen“ Gehalt, der nicht zur High-Net-Worth-Kategorie gehört, wirklich weiss, was es ist. Man denkt vielleicht an Büros mit Marmorboden und Kronleuchtern, tadellos gekleidete Bankerinnen und Banker mit schlanken Aktenkoffern und einen geheimen Tresor im Keller. Und vielleicht ist das auch so.

Private Banking ist eng mit den Ursprüngen des modernen Bankwesens verbunden, welches im Venedig des 12. Jahrhundert entwickelt wurde. Die Berater der Privatbanken hatten dort die Aufgabe, die Finanzen wohlhabender Einzelpersonen und Familien zu verwalten. Sie berieten sie in allen finanziellen Angelegenheiten, erledigten ihre Bankgeschäfte und halfen mit anderen Dienstleistungen.

Heute umfasst das Private Banking immer noch Bankdienstleistungen sowie Investment-, Immobilien- und Conciergerie-Dienstleistungen (wie das Buchen von Luxushotelzimmern oder das Abholen einer Rolex) für vermögende Privatpersonen (HNWI). Mit ihren speziellen Dienstleistungen und der persönlichen Betreuung durch gut geschultes Personal unterscheidet sich Private Banking vom klassischen Retailbanking.

„Man tritt im Grunde einem exklusiven Club bei“, erklärt Victor Cianni, Head of Investments bei Alpian, die Attraktivität von Privatbanken.

Privatkundengeschäft vs. Private Banking

Private-Banking-Kunden haben Zugang zu erfahrenen Finanzberaterinnen und -Beratern, die ihre spezifischen Bedürfnisse und Ziele verstehen, um aufbauend darauf massgeschneiderte Finanzstrategien für sie zu erstellen. In vielen Fällen führen sie auch alle finanziellen Entscheidungen in ihrem Namen aus (dies wird als diskretionäres Mandat bezeichnet). Genau wie im alten Venedig.

Die klassischen Retail-Banken hingegen, auch bekannt als Verbraucherbanken, stehen so ziemlich allen offen und bieten Standard-Bankdienstleistungen an wie Sparkonten, Debit- und Kreditkarten sowie Kredite. Neben diesen Dienstleistungen ermöglichen moderne digitale Banken ihren Kundinnen und Kunden auch Überweisungen und die Bezahlung von Rechnungen per Smartphone. Doch was, wenn die Kundschaft Bedürfnisse hat, die diese Standarddienste nicht abdecken? Hier kommt das Private Banking ins Spiel.

Vorteile von Private Banking

Wie wir sehen, geht es beim Private Banking nicht nur um Vermögensverwaltung. Es sind vielmehr die Dienstleistungen ausserhalb der Vermögensverwaltung, die es für vermögende Privatkundinnen und -Kunden so attraktiv machen. Hier ist eine Liste von Dienstleistungen, die man erwarten kann, wenn man von einer Privatbank aufgenommen wird:

  • Zugang zu exklusiven Anlageangeboten (zum Beispiel Private-Equity-Geschäfte oder Immobilienangebote)
  • Zugang zu einem weltweiten Netzwerk der fähigsten Branchenspezialisten
  • Zugang zu exklusiven Veranstaltungen an einigen der prestigeträchtigsten Orte der Welt
  • Conciergerie-Dienstleistungen (wie die Buchung eines Hotelzimmers für die Familie)
  • Nicht-traditionelle Dienstleistungen (wie das Ausleihen von Kunstwerken oder die Finanzierung von Jets und Yachten)
  • Networking-Optionen (durch die Private Banker und Bankerinnen lernt man andere Millionäre und Milliardäre kennen)
  • Beraterinnen und Berater, die das eigene Geld schützen. Hochvermögende Menschen aus der ganzen Welt betrachten die Schweiz als einen sicheren Ort, um ihr Geld zu parken
  • …. und mehr

Kurz:

Service ist das A und O im Private Banking. Victor Cianni erklärt: „Die Privatbank kommt zu einem, bis nach Hause. Das ist nichts, was eine normale Bank tun würde.“ Und das ist wörtlich gemeint.

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Privatbanken reisen über Nacht 2.000 km, weil ihr Kunde an einem Sonntagmorgen an seinem Pool Investitionen besprechen will. Oder sie erstellen eine 60-seitige Analyse innerhalb von 24 Stunden und springen dann in ein Flugzeug, um sie zu präsentieren, während die Kundin in ihrem Hotel zu Abend isst.

Die Hürde zum Private Banking

Wenn man sich all die Dienstleistungen ansieht, die von Privatbanken angeboten werden, ist es nicht verwunderlich, dass Private Banking nicht für alle zugänglich ist.

Während es möglich ist, ein Privatkundenkonto mit null Guthaben zu eröffnen, verlangen die meisten Privatbanken eine Mindesteinlage von 500.000 bis 1 Million CHF. Mit diesem Geldbetrag ist man allerdings nur ein sehr kleiner Fisch bei einer Privatbank, und die Privatbankiers werden sich nicht sonderlich um einen kümmern. Für die meisten Privatbanken wird ihre Kundschaft erst ab einer Einlage von fünf Millionen CHF interessant.

Private Banking für alle

Die hohe anfängliche Einlage begrenzt die Anzahl der Menschen, die Zugang zu der fachkundigen Finanzberatung, den personalisierten Dienstleistungen und den bequemen Weg zum Vermögensaufbau haben, die von Privatbanken angeboten werden.

Es gibt jedoch Bewegung auf dem Markt. Immer mehr zukunftsorientierte Banken unternehmen Schritte, um diese exklusiven Private-Banking-Dienstleistungen inklusiver zu gestalten und mehr Menschen zugänglich zu machen.

Diese Verschiebung wird auch durch neue Technologien wie KI (künstliche Intelligenz) angetrieben. Weltweit suchen Vermögensverwaltungsdienste nach Möglichkeiten, Technologie zu nutzen, um die Anforderungen dieses aufstrebenden Marktes zu erfüllen. Laut eines Berichtes von Refinitiv geben 86 % der Wealth-Management-Firmen an, dass die digitale Kundenbetreuung als eine sehr wichtige Fähigkeit betrachtet wird, die es zu erwerben gilt.

Um es auf den Punkt zu bringen:

In den kommenden Jahren haben Finanzdienstleistungen, welche die Bequemlichkeit des digitalen Bankings mit der Expertise und dem personalisierten Service des Private Banking (ohne die hohen Anfangseinlagen) verbinden können, das Potenzial, das Bankwesen und Investitionen, wie wir sie kennen, zu verändern – und endlich das Versprechen eines personalisierten und demokratisierten Vermögensaufbau für jedermann zu erfüllen.

Möchtest du mehr über digitales Private Banking erfahren? Alpian ist die erste digitale Privatbank der Schweiz, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Private Banking für alle zugänglich zu machen. Vereinbare hier einen Beratungstermin mit einem Bankspezialisten.

Über den Autor

Roman hat einen Master-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften von der Universität St. Gallen HSG. Er ist ein erfahrener Marken- & Marketingstratege und bezeichnet sich selbst als „crazy-creative-thinker“. Er begann seine Karriere beim ‚IFJ Institut für Jungunternehmer / Venturelab.ch‘ als Senior Project Manager, bevor er Suxedoo.ch mitbegründete. Später wechselte er zu Google als Programs Lead für das Employer Brand Marketing in EMEA. 2018 wurde er von Lime, dem US-amerikanischen Scooter-Giganten, rekrutiert und unterstützte die Einführung des ersten europäischen Marktes des Unternehmens, der Schweiz, wonach er Limes EMEA Marketing & Brand Bemühungen leitete, bevor er zu Alpian wechselte.

Roman liebt das Wandern so sehr, dass er 2009 mit seinem Hund Nelson 2300 km auf dem Jakobsweg wanderte. Er wanderte den ganzen Weg von St. Gallen nach Santiago de Compostela in Westspanien.

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